- Harze
- Harze,Sammelbegriff für feste, harte bis weiche, organische, nichtkristalline Produkte mit mehr oder weniger breiter Verteilung der molaren Massen. Normalerweise haben Harze einen Schmelz- oder Erweichungsbereich, sind im festen Zustand spröde und brechen dann muschelartig. Sie neigen zum Fließen bei Raumtemperatur. - Naturharze sind organische Verbindungen, die keinen einheitlichen Aufbau haben. Häufig sind sie aus Terpenen oder Esterharzen zusammengesetzt. Sie haben keinen festen Schmelzpunkt und lösen sich nur in organischen Lösungsmitteln, z. B. in ätherischen Ölen. Harze werden sowohl von nacktsamigen als auch von bedecktsamigen Pflanzen gebildet. Am bekanntesten sind die Harze der Nadelhölzer (Kolophonium, Kanadabalsam, Dammar). Naturharze können auch tierischen Ursprungs sein (z. B. Schellack). Je nach Alter unterscheidet man rezente Harze (frisch gewonnene) und fossile Harze (z. B. Bernstein). Kunstharze sind durch Polymerisation, Polyaddition oder Polykondensation gewonnene Harze (z. B. Aminoplaste, Epoxidharze, Phenolharze), die gegebenenfalls durch Naturstoffe (fette Öle, Naturharze) modifiziert sind (z. B. Alkydharze). Eine scharfe Abgrenzung zu den Kunststoffen ist nicht möglich. Als Kunstharze bezeichnet man auch durch chemische Umsetzungen (Veresterung, Verseifung u. a.) veränderte Naturharze. Im Gegensatz zu den Naturharzen kann ein großer Teil der Kunstharze durch Vernetzung in Thermodure überführt werden, z. B. ungesättigte Polyesterharze. - Harze werden z. B. als Bindemittel für Formmassen, Klebstoffe und Lacke sowie zur elektrischen Isolation (z. B. als Gießharze) verwendet. Große Bedeutung für die Wasseraufbereitung haben Ionenaustauscherharze. (Reaktionsharze, Tränkharze)Atlas der Polymer- u. Kunststoffanalyse, bearb. v. D. O. Hummel u. a., Bd. 2, Tl. a u. b: Kunststoffe, Fasern, Kautschuk, H.. .. (a. d. Engl., 21988).
Universal-Lexikon. 2012.